Alpha-1-Antitrypsin-Mangel

Erhöhtes Risiko für Lunge und Leber

Der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AAT-Mangel) ist eine autosomal-rezessive Erbkrankheit. Eine Mutation auf dem SERPINA1-Gen (Serin-Protease-Inhibitor A1-Gen) bewirkt eine verminderte und/oder fehlerhafte Sekretion des Alpha-1-Antitrypsins. Ist die AAT-Serumkonzentration dauerhaft erniedrigt, können im Rahmen zellulärer Abwehrvorgängen gebildete Proteasen nicht ausreichend neutralisiert werden und greifen auch gesundes Gewebe, vor allem in der Lunge, an.

Zudem kommt es durch die fehlerhafte Synthese und Sekretion von AAT zu einer Akkumulation in den Hepatozyten. Dies bedingt eine chronisch aktive Hepatitis und führt langfristig zur Leberzirrhose mit erhöhtem Risiko für ein hepatozelluläres Karzinom (HCC). Die vollständige Diagnostik des AAT-Mangels ist mehrstufig und umfasst neben der Bestimmung der AAT-Serumkonzentration mit zeitgleicher CRP-Bestimmung bedarfsweise eine nachfolgende Genotypisierung und ggf. Sequenzierung des SERPINA-1-Gens (siehe Abbildung).

Das Wichtigste auf einen Blick

Die durch eine Mutation bedingte Erniedrigung des AAT kann zur schweren Schädigungen von Lunge und Leber bis hin zu chronisch-aktiver Hepatitis und Leberzirrhose fuhren. Die rechtzeitige und vollständige Diagnose ist von großer Bedeutung, da mit einer frühzeitig begonnenen medikamentösen Therapie sowie Rauchverzicht die Lungenfunktion stabilisiert und die Prognose begünstigt werden kann.

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